Dienstgrade Luftwaffe

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Soldat

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Gefreiter           Obergefreiter          Hauptgefreiter   Stabsgefreiter    Oberstabsgefreiter

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Gefreiter UA         Gefreiter OA
 

 

Die Luftwaffe

Pilot während des FlugesGrößere Abbildung anzeigen
Faszination Fliegen (Quelle: Bildstelle Bundeswehr)
Neben der Wahrung der staatlichen Integrität und dem Schutz unserer Bürger ist die Luftwaffe im vielfältigen Aufgabenspektrum der internationalen Konfliktverhütung und der Bewältigung und Eindämmung von Krisen engagiert. Die Luftwaffe erfüllt ihre Aufgaben im engen Verbund mit den anderen Teilstreitkräften und Organisationsbereichen der Bundeswehr und traditionell in multinationalen Strukturen mit Verbündeten sowie in Kooperation mit befreundeten Streitkräften.

 Eurofighter

High Tech am Himmel: Als Jäger und Jagdbomber wird der "Eurofighter" das Rückgrat der deutschen Luftwaffe.

Zwei Eurofighter im FlugGrößere Abbildung anzeigen
Zwei Eurofighter (Quelle Bundeswehr)

Mit dem "Eurofighter" erhält sie eines der modernsten Kampfflugzeuge der Welt. Agil und wendig erreicht der Jet in nur zweieinhalb Minuten eine Flughöhe von rund 10.000 Metern. Anspruchsvolle Bordelektronik entlastet den Piloten beim Fliegen - er kann sich deshalb stärker auf seinen Einsatzauftrag konzentrieren. Digitalisiert ist auch das Unterstützungssystem: Flugplanung und Technikdiagnose entstehen im Computer.

180 "Eurofighter" wird die Bundeswehr beschaffen. Bis 2006 erhält dieLuftwaffe 44 Maschinen. Bis 2010 und 2015 kommen jeweils 65 Flugzeuge hinzu. Damit wird der "Eurofighter" zum Rückgrat der Luftwaffe: Er ersetzt die Jagdflugzeuge "Phantom" und - als Jagdbomber - Teile der "Tornado"-Flotte.

Die ersten Erfahrungen mit dem "Eurofighter" im Praxistest sammelt das Jagdgeschwader 73 "Steinhoff" in Laage bei Rostock. Dort werden auch alle "Eurofighter"-Piloten der Luftwaffe geschult. Nach dem "Steinhoff"-Geschwader werden zunächst das Jagdgeschwader 74 im bayrischen Neuburg an der Donau und das Jagdbombergeschwader 31 "Boelcke" in Nörvenich bei Köln umgerüstet. Später folgen das Jagdgeschwader 71 "Richthofen" im ostfriesischen Wittmund und das Jagdbombergeschwader 33 im rheinland-pfälzischen Büchel.

Der "Eurofighter"- internationale Exportbezeichnung "Typhoon"- ist ein gemeinsames Programm Deutschlands, Großbritanniens, Italiens und Spaniens. Insgesamt werden die Partner 620 Maschinen beschaffen. Aber auch die österreichische Luftwaffe will 18 Maschinen kaufen.

Kosten

Der "Eurofighter" wird als Jagdflugzeug und als Jagdbomber das Rückgrat der deutschen Luftwaffe. Das Gesamtprojekt hat ein Volumen von rund 13,5 Milliarden Euro. Der Gerätestückpreis liegt bei circa 60 Millionen Euro.

Daten

Berlin, 30.06.2003, Luftwaffe, EADS.
Die Basisversion des "Eurofighters" ist die einsitzige Einsatzvariante. Außerdem gibt es noch einen Zweisitzer für Trainingszwecke. Die technischen Daten sind weitgehend identisch:

Der Eurofighter bei WartungsarbeitenGrößere Abbildung anzeigen
Eurofighter im Hangar (Quelle Redaktion Internet Bw)

Maximales Startgewicht: 23 Tonnen

Höchstgeschwindigkeit: Mach 2.0 (ca. 2.400 Stundenkilometer)

Spannweite: 10,95 Meter

Länge: 15,96 Meter

Höhe: 5,28 Meter

Reichweite: 1.389 Kilometer

Kürzeste Startstrecke: 300 Meter

Benötigte Landestrecke: 700 Meter

Antrieb: 2 EJ 200, Schub jeweils 60.000 Newton beziehungsweise 90.000 Newton mit Nachbrenner

Steigleistung: 0 auf 35.000 Fuß in 2:30 Minuten

Chronik

Berlin, 29.04.2004.
Der Eurofighter ist eines der bislang ambitioniertesten europäischen Rüstungsvorhaben. Eine kurze Chronologie:

Eurofighter nach der TypenzulassungGrößere Abbildung anzeigen
Eurofighter

Juli 1984
Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien und Italien beschließen die Entwicklung eines euopäischen Jagdflugzeuges.

August/September 1985
Die Rüstungsdirektoren Deutschlands, Italiens und Großbritanniens einigen sich auf die Grunddaten des Flugzeuges. Spanien schließt sich an. Frankreich scheidet aus dem Projekt aus und setzt auf denheimischen Typ "Rafale".

Oktober 1986
Die Grundsätze des Rüstungsprogramms werden im ersten "Memorandum of Understanding" festgehalten.

November 1986
Mit dem zweiten "Memorandum of Understanding" beginnt die Definitionsphase.

Februar 1987
Gründung der "NATO European Fighter Aircraf Development and Logistics Management Agency" (NEFMA).

Mai 1988
Drittes "Memorandum of Understanding": Vereinbarung der Entwicklungsphase.

November 1988
Die Entwicklungsverträge mit der "Eurofighter" GmbH und der "Eurojet" GmbH werden geschlossen.

Oktober 1990
Probelauf des ersten Entwicklungstriebwerks.

April 1991
Endmontage des ersten Prototypen.

April 1992
Erstes Preisangebot der Industrie.

August 1992
Die Verteidigungsminister der beteiligten Nationen beraten über eine Umsteuerung des Entwicklungsprogramms. Das Flugzeug soll kostengünstiger und an die veränderten sicherheitspolitischen Rahmenbedingungen angepasst werden.

Dezember 1992
Beschluss zur Neuorientierung des Programms unter der Bezeichnung "Eurofighter 2000". Das Projekt soll an die sicherheitspolitische Lage angepasst werden. Der Systempreis soll sinken. Die Kosten des Projektes sollen sich an den nationalen Budgets orientieren.

Januar 1996
Deutschland beabsichtigt, insgesamt 180 Maschinen kaufen- 140 Jäger und 40 "Multi Role"-Flugzeuge für den Luft-Boden-Einsatz.

11. Juli 1997
Das Bundeskabinett gibt im Haushalt 1998 die Mittel für die Produktion frei.

8. Oktober 1997
Festlegung des Beschaffungsumfangs auf 180 Maschinen.

26. November 1997
Der Bundestag stimmt der Beschaffung zu.

1998
Rahmenvertrag über die Beschaffung des Waffensystems. Der Umfang der ersten Tranche wird festgelegt. Deutschland wird zunächst 44 "Eurofighter" erhalten.

10. Februar 2003
Überführungsflug des ersten deutschen "Eurofighters" zur Technischen Schule der Luftwaffe in Kaufbeuren. Er dient der Ausbildung des Technik-Personals.

30. Juni 2003
Der "Eurofighter" erhält die Typenzulassung ("Type Acceptance") der vier beteiligten Nationen.

August 2003
Österreich will 18 Maschinen kaufen. Das entsprechende Budgetbegleitgesetz tritt in Kraft.

8. August 2003
Übernahme des ersten deutschen "Eurofighters" für den Flugbetrieb.

September 2003
Die Ausbildung der Fluglehrer im bayrischen Manching beginnt.

Ende 2003
Übernahme weiterer fünf Maschinen.

1. April 2004
In Manching beginnt der Truppenversuch mit dem "Eurofighter".

19. April 2004
Erste Maschinen verlegen zum Jagdgeschwader 73 "Steinhoff" nach Laage/Mecklenburg-Vorpommern.

30. April 2004
Formelle Aufnahme des Flugbetriebs in der Luftwaffe beim Jagdgeschwader 73.

Training

Laage, 05.08.2004.
Bevor die künftigen "Eurofighter"-Piloten in Laage mit der Schulung am Waffensystem beginnen, erhalten sie im Trainings- und Ausbildungszentrum das theoretische Basiswissen. Der Absicherung des Schulungskomplexes gegen Spionage wird hohe Priorität eingeräumt.

Weißer GebäudekomplexGrößere Abbildung anzeigen
Der Simulatorkomplex des Ausbildungszentrums ASTA

Das Trainings- und Ausbildungszentrum im Jagdgeschwader 73 "Steinhoff" gleicht einem Hochsicherheitstrakt. Schließlich wird es der Ausbildung einer neuen Generation von Kampfpiloten dienen: Hier in Laage sollen die künftigen "Eurofighter"-Piloten ihr Basiswissen erhalten. Sie lernen eines der modernsten Kampfflugzeuge überhaupt zunächst in der Theorie kennen - mittels elektronischer Handbücher im Lehrsaal und in hochgradig realitätsnahen Simulatoren. Danach beginnt in der 2. Staffel die direkte Schulung auf dem Maschine. Nach derzeitigem Planungsstand wird die erste Klasse im vierten Quartal des Jahres den Unterricht aufnehmen.

Bevor die künftigen "Eurofighter"-Piloten in Mecklenburg die ersten Flugübungen an einem der drei Simulatoren absolvieren, müssen sie in einem vierwöchigen Kurs die theoretischen Grundlagen erfüllt haben. Die Schulung erfolgt computergestützt nach dem Campuskonzept.

"Die Flugschüler haben jederzeit Zutritt zum Lehrsaal, in dem sie sich an jedem Arbeitsplatz nach einer persönlichen Identifizierung in die Betriebshandbücher des Eurofighters einarbeiten können", erklärt Ausbilder Hauptmann Simon Volkmann. Frontalunterricht erfolgt nur noch selten, ebenfalls PC-basierend und weitestgehend in Englisch gehalten wie der gesamte Unterricht. Aussagen über Vor- und Nachteile der interaktiven Ausbildung lassen sich, so Volkmann, erst im nächsten Jahr treffen, wenn erste Erfahrungen gesammelt werden konnten.

Wenn im Januar die ersten Flugschüler im Ausbildungszentrum einrücken, erhält ein Kooperationsmodell seine Feuertaufe, das bislang in der Luftwaffe seines Gleichen sucht. Die Ausbildung der Flugschüler im Aircrew Synthetic Training Aids, dem Simulator-Komplex, in dem virtuelle Realitäten höchster Präzision erzeugt und so anspruchsvolle Flugmanöver trainiert werden können, nehmen Truppe und Industrie in enger Abstimmung vor. Den militärischen Fluglehrern stehen zivile Ausbilder (Operators) der EADS, des Konsortialführers bei der "Eurofighter"-Produktion in Deutschland, zur Seite. Es sind erfahrene ehemalige Bundeswehr-Piloten. Bevor sie in der Industrie tätig wurden, dienten sie als Fluglehrer in Kampfgeschwadern der Luftwaffe.
 

Airbus A 400M

Mehr Fracht weiter und schneller transportieren.

Model des A400M im flugGrößere Abbildung anzeigen
Model des A400M im flug (Quelle www.raf.mod.uk)

Der A400M ist eine europäische Gemeinschaftsentwicklung. Folgende Nationen werden insgesamt 180 Maschinen vom Typ A 400M erwerben: Deutschland 60; Belgien (zusammen mit Luxemburg) 8; Spanien 27; Frankreich 50; Großbritannien 25 und Türkei 10.

Der Erstflug der A400M ist für 2008 vorgesehen, die ersten Auslieferungen sollen 2009 erfolgen und erste Maschinen soll die deutsche Luftwaffe ab 2010 bekommen.

Mit Einführung des "Militär-Airbus" werden sich die Transportfähigkeiten der Bundeswehr deutlich verbessern. Beispielsweise kann der A400M mit 20 Tonnen Fracht nonstop 7250 Kilometer weit fliegen. Die maximale Nutzlast beträgt 32 Tonnen. Das derzeitige "Arbeitstier" der Luftwaffe, die C-160 Transall aus den sechziger Jahren, stößt schon bei 16 Tonnen Nutzlast über knapp 1200 Kilometer an ihre Grenzen. Außerdem ist der A400M mit knapp 900 Stundenkilometer fast doppelt so schnell wie die Transall - und kann in der Luft betankt werden.

Im Vergleich mit den derzeit im Dienst stehenden Transportflugzeugen verfügt die A400M somit über eine doppelt so hohe Nutzlastkapazität und ein doppeltes Laderaumvolumen bei fast gleichbleibenden Lebensdauerkosten, eine höhere Reisegeschwindigkeit und Reichweite, Autonomie bei Bodeneinsätzen sowie durch optimale Fähigkeiten bei taktischen Flügen in Bodennähe.

Technische Daten
Spannweite 42,35 m
Länge über alles 45,10 m (Rumpflänge: 39 m)
Flügelfläche 221,50 m²
Antrieb 4 Turboprops
Nutzlast 32 t
Max. Startgewicht 130 t
Leergewicht 66,5 t
Reichweite 9520 km (leer)
Laderaumhöhe 3,85 m
Laderaumlänge 17,71 m
Laderampe 5,50 m
Laderaumbreite 4,00 m
Geschwindigkeit Max. 0,72 Mach ~ 900 km/h

Medical Evacuation

Berlin, 01.06.2004.
Wenn der "Bewegliche Arzttrupp" das erste sanitätsdienstliche Glied der Rettungskette ist, dann avanciert der Airbus A310 MRT "MedEvac" gewissermaßen zur Brücke zwischen dem Einsatzgebiet im Ausland und den Bundeswehrkrankenhäusern in Deutschland.

High Tech im Inneren des MedEvac (Medical Evacuation) -AirbusGrößere Abbildung anzeigen
MedEvac (Medical Evacuation) -Airbus (Quelle Redaktion Internet BW)

"MedEvac" steht für den englischen Ausdruck "Medical Evacuation", zu deutsch: medizinische Evakuierung. Mit dem in den Medien oft vereinfacht als "fliegende Intensivstation" bezeichneten Langstreckenflugzeug auf Basis einer umgebauten Passagiermaschine verfügt die deutsche Luftwaffe über ein weltweit einzigartiges Rettungssystem. In der Spezialmaschine können sechs Intensivpatienten und bis zu 38 Verletzte auf Liegen über viele tausend Kilometer sicher nach Deutschland transportiert werden. Betreut werden sie von fünf Ärzten - davon zwei Notfallmedizinern - und einer medizinischen Besatzung von 25 bis 30 Frauen und Männern.

Stabsfeldwebel Guido Rademacher sorgt auf der Heimatbasis des "MedEvac"-Airbus in Köln-Wahn dafür, dass alle medizinischen Geräte einsatzfähig sind, wenn ein Alarmruf kommt. "Innerhalb von drei Stunden nach Alarmierung kann der Airbus abheben", sagt der 40-Jährige. Bis auf die Medikamente sind alle Geräte inklusive Intensivbeatmungssystemen, Infusionspumpen und Ultraschallsystemen an Bord. Die werden von Rademacher vor jedem Einsatzflug nochmals genau überprüft. Die Zeit zwischen Alarmruf und Abflug sei nicht der allein entscheidende Faktor, "da die Patienten in aller Regel bereits erstversorgt sind, bevor wir sie abholen. Viel zeitintensiver ist es manchmal, die Überflugrechte über bestimmte Staaten zu bekommen", erklärt er.

Vor vier Jahren hob der "MedEvac"-Airbus erstmals in Köln-Wahn zu einem Einsatz ab. Rademacher erinnert sich: "Damals ging es nach Israel, um 50 verletzte Palästinenser abzuholen." Mehr als 20 Einsätze flog der 40-Jährige seitdem in alle Welt mit. Er oder entsprechend ausgebildete Kameraden kümmern sich auch während des Fluges um die komplizierte Medizintechnik an Bord des A310.

Etwa zehn mal pro Jahr hebt der Airbus in Köln ab, um verletzte Bundeswehrsoldaten nach Deutschland zu holen, aber auch, um Amtshilfe für andere Dienststellen zu leisten. So transportierte die Luftwaffen-Maschine nach dem Bombenanschlag von Djerba die schwer verletzten deutschen Touristen aus Tunesien zurück in die Bundesrepublik. Vor zwei Jahren wurde der "MedEvac"-Airbus nach Karatschi in Pakistan geschickt, um dort nach einem Bombenanschlag verletzte Franzosen zurück nach Europa zu bringen.

Im Bordbuch sind außerdem unter anderem Flüge nach Oman, in den Niger, nach Kongo, Namibia, Tansania, Dschibuti, Ägypten, Libanon, Usbekistan, Algerien, Mexico oder Kanada notiert. Die Weltkarte im Dienstzimmer des Stabsfeldwebels Rademacher ist inzwischen mit kleinen Markierungsfähnchen übersät- eines für jeden Zielflughafen. An die Nieren geht es dem gelernten Krankenpfleger heute noch, wenn verletzte Kinder im Flugzeug sind: "Da wird es mit der ganzen dienstlichen Routine schon manchmal schwierig."

Wittstock

Berlin, 03.03.2005.
Antworten der Bundeswehr auf die häufigsten Fragen zur künftigen Nutzung des Übungsplatzes Wittstock.

Warum Wittstock?

  • Das Aufgabenspektrum der Bundeswehr hat sich gewandelt. Internationale Einsätze zur Konfliktverhütung, Krisenbewältigung und im Kampf gegen den internationalen Terrorismus sind die wahrscheinlichsten Szenarien. Die Bundeswehr stellt kurzfristig abrufbare Kräfte für die schnelle Eingreiftruppe der NATO (NRF) und für die Krisenreaktionskräfte der Europäischen Union. Die Soldaten haben Anspruch, sich auf die gefährlichen Aufgaben bestmöglich vorzubereiten. Dieses erfordert ausreichende Übungsmöglichkeiten.
  • Das regelmäßige Üben auf Luft-Boden-Schießplätzen ist ein wesentlicher Bestandteil einer wirksamen und am Auftrag orientierten Ausbildung der Besatzungen von Kampfflugzeugen. Das trifft auch zu, wenn die Luftwaffe die Fähigkeit erreicht hat, Ziele mit Abstands- und Präzisionswaffen zu bekämpfen.
  • Wittstock ist wegen seiner Ausdehnung der einzige Platz in Deutschland, auf dem die Kampfflugzeug-Besatzungen Einsatzverfahren unter realistischen Bedingungen und im Verbund mit anderen Truppenteilen (zum Beispiel Flugabwehr, Elektronische Kampfführung oder Radarführung) trainieren können. Geplant sind Übungen mit Truppenstärken bis zu 1000 Soldaten an 80 bis 100 Tagen pro Jahr. Auf den beiden anderen Luft-Boden-Schießplätzen der Bundeswehr im niedersächsischen Nordhorn und in Siegenburg/Bayern können dagegen nur die Grundlagen des Waffengebrauchs trainiert werden.
  • Der gesellschaftliche Konsens gebietet eine gerechte, ausgewogene und solidarische Verteilung der Lasten, die mit dem Übungsbetrieb der Bundeswehr verbunden sind. Der Verteidigungsausschuss des Bundestages hat mehrheitlich festgestellt, dass er die Aufteilung der in Deutschland stattfindenden Luft-Boden-Schießausbildung auf die drei Übungsplätze Nordhorn, Siegenburg und Wittstock erwartet.

Bundeswehr in Wittstock heißt:

  • Kein "Bombodrom"!
  • Kein Abwurf scharfer Bomben!
  • Kein Panzer- und Artillerieschießen!
  • Keine Einrichtung eines zusätzlichen Tiefstfluggebietes!
  • Kein Ablassen von Treibstoff!
  • Keine Luftbetankungsübungen!

Was wird die Bundeswehr in Wittstock machen?

Auf dem Schießplatz Wittstock sollen Luftfahrzeugbesatzungen der Bundeswehr und unserer NATO-Partner Einsätze gegen Bodenziele trainieren. Während der Einsätze werden verschiedene fliegerische Einsatzverfahren zu Ausbildungszwecken genutzt. Hierbei unterscheidet man zwischen Standardverfahren und taktischen Verfahren.

  • Standardverfahren werden nur während der Tagbetriebszeiten durchgeführt und dienen der Grundlagen- und schulmäßigen Ausbildung und erfolgen überwiegend innerhalb der Schießplatzgrenzen. Nur hierbei kommt es zu mehrfachen Zielanflügen.
  • Die taktischen Verfahren und auch die Einsätze bei Nacht dienen der einsatznahen Ausbildung und es erfolgen nur einmalige Zielanflüge.
  • Es wird nur Übungsmunition eingesetzt, die nicht explodiert, aber die aerodynamischen Eigenschaften echter Waffen hat.
  • Auf dem Boden sollen Flugabwehreinheiten den Schutz des Luftraumes üben und zugleich als Übungspartner für die Luftfahrzeugbesatzungen fungieren.
  • Außerdem ist für die beabsichtigte Stationierung eines Luftwaffenausbildungsbataillons der Bau einer Standortschießanlage geplant, auf der mit Handwaffen Schießausbildung durchgeführt wird. Diese Anlage wird so errichtet, dass alle gesetzlichen Lärmemissionsgrenzen eingehalten werden.
  • Die Garnison in Wittstock wird 800 Soldaten stark sein. Die Wirtschafts- und Kaufkraft in der Region wird dadurch erheblich wachsen.
  • Es entstehen zusätzlich zivile Arbeitsplätze der Bundeswehr. Darüber hinaus werden dauerhafte Arbeitsplätze im Rahmen der erforderlichen Räumung von Fundmunition aus früherer militärischer Nutzung geschaffen.

Wie oft wird die Bundeswehr Wittstock anfliegen?

  • Die planerische Obergrenze liegt bei maximal 1.700 Einsätzen im Jahr. Darin bereits enthalten sind auch die Einsätze der NATO-Partner und höchstens 240 Nachteinsätze.
  • Ein Einsatz bedeutet, ein Flugzeug fliegt vom Heimatflugplatz zum Übungsplatz und kehrt zurück. Beispiel: Eine Formation von vier Luftfahrzeugen = vier Einsätze.
  • Bei circa 60 Prozent der Einsätze (Standardverfahren) werden durchschnittlich fünf Zielanflüge durchgeführt. Im Rahmen der restlichen 40 Prozent der Einsätze (taktische Verfahren + Nachteinsätze) erfolgen nur einmalige Zielanflüge.
  • Festgelegt sind maximal 25 Betriebsstunden pro Woche. Das bedeutet nicht, dass in dieser Zeit kontinuierlich geflogen wird.

Wie wird die Bundeswehr Wittstock anfliegen?

Die An- und Abflüge erfolgen nach dem bewährten Prinzip der freien Streckenwahl unter Berücksichtigung einer weitestgehenden Vermeidung von direkten Überflügen von Ortschaften. Hierdurch werden Konzentrationen von Flugbewegungen vermieden. Bei circa 60 Prozent der Einsätze erfolgen die An- und Abflüge grundsätzlich oberhalb von 600 Metern und somit oberhalb des Tiefflughöhenbereiches.

Wann wird die Bundeswehr Wittstock anfliegen?

Von Montag bis Donnerstag von 9 bis 11.30 Uhr und von 14 bis 17 Uhr. Freitags von 9 bis 12 Uhr. Die Nachtflüge sind auf die Zeit von 30 Minuten nach Sonnenuntergang bis 23.30 Uhr beschränkt und finden überwiegend im Winterhalbjahr statt.

Kein Flugbetrieb ist geplant an

  • Wochenenden,
  • während der Sommerferien des Landes Brandenburg,
  • zwischen Weihnachten und Neujahr,
  • an jedem letzten Freitag im Monat und
  • außerhalb der oben genannten Betriebszeiten.

Wie tief werden die Maschinen fliegen?

Über dem gesamten Gebiet der Bundesrepublik Deutschland und somit auch außerhalb der Übungsplatzgrenzen gilt eine Mindestflughöhe von 300 Metern. In streng limitierten Ausnahmefällen sind Anflüge in 150 Meter Höhe erlaubt. Das Überfliegen von Ortschaften wird dabei grundsätzlich vermieden.

  • Ausschließlich innerhalb der Übungsplatzgrenzen gehen die Flugzeuge bei taktischen Verfahren auf bis zu 30 Meter Höhe, um den Anflug auf das Ziel realistisch zu trainieren.

Für Wittstock gilt außerdem eine Mindestflughöhe von 1.500 Fuß (gut 450 Meter)

  • von Mai bis August über den Gebieten Müritzsee, Müritz-Nationalpark, Mecklenburger Kleinseenplatte und um Rheinsberg und
  • von Mai bis September für die taktischen Einflüge aus östlicher Richtung.

Sind solche Einsätze noch zeitgemäß und notwendig?

Erfahrungen aus Konflikten der jüngsten Geschichte zeigen, dass neben dem Einsatz von Abstands- und Präzisionswaffen aus mittleren und großen Höhen in bestimmten Bedrohungsszenarien auch der Einsatz von ungelenkten Waffen aus niedrigen Höhen nach wie vor erforderlich ist.

Warum trainieren die Besatzungen nicht im Ausland?

Schon jetzt findet ein Großteil der Trainingsflüge im Ausland statt. Hierfür verlegen die Verbände der Luftwaffe jährlich für circa zwei bis drei Monate ins Ausland. Dies reicht über das Jahr gesehen nicht aus, um den erforderlichen Leistungsstand für einen Einsatz mit einer kurzen Vorwarnzeit zu erhalten. Diese zeitlich konzentrierten und langfristig geplanten Übungen bei Verlegungen ins Ausland können die notwendige kontinuierliche Praxis nicht ersetzen. Außerdem sind die Sicht- und Witterungsbedingungen in Deutschland andere als beispielsweise im italienischen Übungsgebiet Decimomannu oder in den Wüsten Amerikas.

Was passiert mit den Munitionsresten und Altlasten?

Der circa 12.000 Hektar große Truppenübungsplatz Wittstock ist mit Munitionsteilen und Blindgänger-Munition aus der Zeit vor der Nutzung durch die Bundeswehr stark belastet. Die Räumung dieser Fundmunition erfordert erhebliche Investitionen. Die derzeitigen Schätzungen liegen bei 200 Millionen Euro. In 10 bis 15 Jahren wird die Bundeswehr den Platz vollständig von früherer Munition geräumt haben. Sie bedient sich hierzu fachkundiger Firmen, die ihre Arbeitskräfte vorwiegend in der Region gewinnen.

Seit 1993 werden die in erster Linie aus der Zeit der Nutzung durch Truppen des Warschauer Paktes stammenden Bodenverunreinigungen durch den wehrgeologischen Dienst der Bundeswehr zusammen mit verantwortlichen Stellen des Landes Brandenburg erfasst, bewertet und unter gemeinsamer Aufsicht saniert. Soweit Boden- oder Grundwasser untersucht wurden, konnten großflächige Verunreinigungen bisher nicht festgestellt werden. Zur kontinuierlichen Kontrolle werden 51 Grundwassermessstellen betrieben.

Wie wirkt sich die militärische Nutzung auf die Natur aus?

Natur und Landschaft auf dem Truppenübungsplatz Wittstock werden durch die militärische Nutzung keinen Schaden nehmen. Das belegen jahrzehntelange Erfahrungen beim Betrieb der Truppenübungsplätze durch die Bundeswehr. Wie alle anderen Übungsplätze der Bundeswehr wird sich der Truppenübungsplatz Wittstock zu einem Refugium für bedrohte Tier- und Pflanzenarten entwickeln. Der Bundeswehr ist Natur- und Landschaftsschutz ein wichtiges Anliegen. Zusammen mit der Bundesforstverwaltung führt sie regelmäßig Maßnahmen durch, die weit über die gesetzliche Verpflichtung zum Naturschutz hinaus gehen. Mit der "Richtlinie zur Nachhaltigen Nutzung von Truppenübungsplätzen" legt sie verbindliche Grundsätze und Verfahren für die umweltverträgliche und nachhaltige Nutzung aller Übungsplätze, auch des Platzes Wittstock, fest. Damit erhält und fördert die Bundeswehr das Leistungsvermögen des Naturhaushaltes.

 

MEADS: Zukünftige Luftverteidigung

Berlin, 15.11.2005.
Das bodengebundene taktische Luftverteidigungssystems MEADS soll die Fähigkeit der Bundeswehr zum Schutz gegen ein breites Spektrum an gegnerischen Luftkriegsmittel umfassend und signifikant verbessern.


Model des StartgerätesGrößere Abbildung anzeigen
Model des Startgerätes (Quelle EADS)

Überblick

Es soll als erstes Waffensystem in der Lage sein, sowohl konventionelle Bedrohungen wie Kampfflugzeuge oder Kampfhubschrauber, als auch sogenannte "Marschflugkörper" (Cruise Missiles) oder "Taktische Ballistische Raketen" (Tactical Ballistic Missiles) in der Reichweitenklasse bis 1000 Kilometer wirkungsvoll bekämpfen können. Damit erfüllt MEADS eine wichtige Forderung zum Schutz eigener und auch verbündeter Kräfte im Rahmen der internationalen Konfliktverhütung und Krisenbewältigung.

Beweglichkeit und Informationsverbund

MEADS ist mit eigenen Lufttransportkräften im A 400M in potenzielle Einsatzgebiete verlegbar und verfügt auch innerhalb eines solchen Einsatzgebietes über eine bisher nicht vorhandene taktische Beweglichkeit. Darüber hinaus wird das Systemüber geeignete Schnittstellen zur Einbindung in einen übergreifenden multinationalen Informationsverbund verfügen und damit in besonderer Weise den Anforderungen an eine netzwerkbasierte Operationsführung (Network Centric Warfare) entsprechen.

Mögliches Einsatzszenario für MEADSGrößere Abbildung anzeigen
Mögliches Einsatzszenario (Quelle EADS)

Vorteile

Im Wesentlichen wird MEADS folgende Vorteile haben:

      Wirksamkeit gegen ein breites Spektrum an derzeitiger und zukünftiger Bedrohung aus der Luft

  • Deutlich verbesserte Wirksamkeit gegen taktische ballistische Raketen und wirkungsvolle Vernichtung von Gefechtsköpfen durch direkten Treffer („hit-to-kill“ Technologie)
  • Verlegbarkeit mit eigenen Lufttransportmitteln und hohe Beweglichkeit im Einsatzgebiet
  • Fähigkeit zur Rundumverteidigung
  • Vernetzbarkeit und damit Integrationsfähigkeit in einen umfassenden multinationalen Informations- und Datenverbund
  • Hohe Effizienz durch Bereitstellung jeweils angepasster Einsatzmodule
  • Hohe Durchhaltefähigkeit bei geringem Ressourceneinsatz
  • Reduzierte Betriebs- und Lebenslaufkosten.

Projektstand

MEADS ist ein trilaterales Programm der USA, Italiens und Deutschlands. Es stellt das derzeit einzig große transatlantische Rüstungsprojekt dar. Zur Reduzierung des Entwicklungsrisikos wurde zuvor eine dreijährige Untersuchung (Risk Reduction Effort) erfolgreich abgeschlossen. Ein Entwicklungsvertrag zwischen der MEADS Management Agency und dem Konsortium MEADS International aus MBDA Italia, EADS Deutschland und Lockheed Martin in den USA wurde geschlossen. Eine Entscheidung über die Beschaffung wird in Abhängigkeit des Projektverlaufs zu einem späteren Zeitpunkt zu treffen sein.

 
 

 16 Nationen, eine Transportlösung

Leipzig-Halle, 23.03.2006.
Mit SALIS haben NATO und Europäische Union einen verlässlichen und schnellen Zugriff auf Flugzeuge bekommen, die schwerste Lasten über weite Entfernungen transportieren können. Am 23. März wurde SALIS feierlich in Dienst gestellt.

Gruppenfoto der Vertreter der an SALIS beteiligten Nationen vor Antonov (AN-124-100)Lupe
Gruppenfoto der Vertreter der an SALIS beteiligten Nationen (Quelle Redaktion Internet Bw)

Hinter der Abkürzung verbirgt sich die Strategic Airlift Interim Solution, die "Übergangslösung im strategischen Lufttransport". Hintergrund: SALIS schließt diese Fähigkeitslücke, bis voraussichtlich ab 2010 die neuen Transportflugzeuge des Typs A 400M einsatzbereit sind.

Laut Vereinbarung der 16 SALIS-Nationen mit dem zivilen Betreiber stehen zunächst für drei Jahre bis zu sechs Antonov AN-124-100 zur Verfügung. Zwei dieser weltgrößten Serien-Transportflugzeuge sind stets am Flughafen Leipzig-Halle stationiert. Deutschland hatte die Federführung bei der Realisierung dieser Initiative.


Tiefflug: Alles nur "Rowdys"?

Berlin, 21.03.2006.
Die Luftwaffe der Bundeswehr und die Luftstreitkräfte der Verbündeten müssen üben, um ihren Auftrag erfüllen zu können - auch im Inland
.

PhantomLupe
Phantom (Quelle Bildstelle Bundewehr)

Immer wieder führt dieses zu Diskussionen und Informationsbedarf. Die Internetredaktion der Luftwaffe hat deshalb die wesentlichen Fakten zum militärischen Flugbetrieb zusammengetragen.

Die Redaktion informiert über Mindestflughöhen und Flugbetriebszeiten, die Entwicklung der Flugstunden seit Ende des Kalten Krieges und die Tiefflugüberwachung. Außerdem nennt sie fachkundige Ansprechpartner bei Beschwerden.


 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 
 
 


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