Dienstgrade Heer

                                                             Mannschaften

Die Bezeichnung eines Rekruten in der AGA richtet sich nach dem Truppenteil. Mögliche Bezeichnungen sind z.B.:

Panzerschütze, Panzergrenadier, Panzerjäger, Panzerkanonier, Panzerpionier,
Panzerfunker,Jäger, Kanonier, Pionier, Funker, Schütze, Sanitätssoldat, Flieger, Matrose ...

 
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Soldat
 
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Gefreiter              Obergefreiter       Hauptgefreiter    Stabsgefreiter    Oberstabsgefreiter
 
 
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 Gefreiter UA         Gefreiter OA
 
 
Die Geschichte des KSK

1994
Die Rettung und Evakuierung deutscher Staatsbürger durch belgische Para-Commandos aus dem Bürgerkriegsgebiet Ruanda gilt allgemein als Auslöser für erste Überlegungen zur Aufstellung von Spezialkräften.

1994 bis 1996
Erste Ausbildung von Soldaten in enger Zusammenarbeit mit amerikanischen und britischen Spezialkräften sowie mit der GSG 9 des Bundesgrenzschutzes.

April 1996
Am 1. April 1996 erfolgt in der Graf-Zeppelin-Kaserne in Calw die Außerdienststellung der Luftlandbrigade 25 Schwarzwald. Zeitgleich wird mit dem Aufbau des Kommandos Spezialkräfte begonnen.

September 1996
Am 20. September 1996 wird das KSK offiziell in Dienst gestellt. Die ersten Kommandosoldaten kommen aus den "Kommando-Bravo-Kompanien" und anderen Bereichen der Fallschirmjägertruppe sowie der Fernspähtruppe.

April 1997
Der erste Einsatzzug "Retten und Befreien" ist am 1. April 1997 mit 20 Mann offiziell einsatzbereit, um künftig deutsche Staatsbürger weltweit aus Notsituationen zu retten.

September 1997
Vom 1. bis 12. September 1997 läuft auf dem Truppenübungsplatz Baumholder die Heeresübung Schneller Adler, bei der das KSK erstmals einer breiten Öffentlichkeit präsentiert wird. Im Rahmen einer Evakuierungsoperation erfüllt der erste Einsatzzug seinen Auftrag: Retten und Befreien. Hier entsteht auch das inzwischen legendäre Foto der "Vier Kommandosoldaten an der Hausecke".

Am 26. September 1997 wird dem KSK in Calw sein Barettabzeichen - Kommandoschwert im Eichenlaub - verliehen.

1998
Das KSK beginnt mit der Durchführung von Aufträgen weltweit. Fast alle Operationen laufen im Verborgenen.September 2006

Das KSK kann auf zehn Jahre seines Bestehens zurückblicken.


Truppengattungen

Wie Mitglieder eines Orchesters wirken Soldaten der Truppengattungen des Heeres in Übung und Einsatz eng zusammen.

Rund 118.000 Soldatinnen und Soldaten dienen derzeit im Heer, den Landstreitkräften der Bundeswehr. Die Aufgaben der Männer und Frauen sind vielfältig und reichen von der Logistik bis zum Kampf.

Entsprechend spezialisiert sind Ausbildung und Gerät der Soldaten. Jeder von ihnen gehört zu einem Teilbereich des Heeres: Seiner Truppengattung. Fernmelder beispielsweise bedienen die moderne Kommunikationstechnik des Heeres. Infanteristen kämpfen großteils zu Fuß. Soldaten der Panzertruppe bringen den "Leopard 2" zum Einsatz.

Auf den Seiten des Heeres werden alle Truppengattungen in Wort und Bild vorgestellt.


Technik

Mehr über "Duro", "Dingo", "Marder" und Co.

Soldat setzt Maschine instandGrößere Abbildung anzeigen
Soldat bei der Instandsetzung

Moderne Landstreitkräfte brauchen eine moderne Technik. Das Heer ist zur Erfüllung seiner Aufgaben beispielsweise mit Kettenfahrzeugen vom Luftlandepanzer "Wiesel" bis zum Kampfpanzer "Leopard 2", mit gepanzerten und ungepanzerten Radfahrzeugen, mit Fähren und Brückengerät, mit unbemannten Drohnen zur Aufklärung aus der Luft sowie mit Hubschraubern ausgestattet.

Auf den Seiten des Heeres wird dieses Gerät in Wort und Bild vorgestellt.


Die Transformation des Heeres

DieEntwicklung des Heeres hin zum „Neuen Heer“ ist Teil der Transformation der Bundeswehr.
Dabei umfasst das neue Kräfte- und Fähigkeitsspektrum des Heeres nach wie vor schwere, mechanisierte Kräfte, luftmechanisierte Kräfte und leichte, infanteristische Kräfte, die besonders schnell und flexibel – auch über strategische Distanz- verlegbar sind.

Infantrist der ZukunftGrößere Abbildung anzeigen
Infantrist der Zukunft (Quelle Bildstelle Bundeswehr)

So wird das „Neue Heer“ in den wahrscheinlicheren Einsätzen der internationalen Konfliktverhütung und Krisenbewältigung, einschließlich des Kampfes gegen den internationalen Terrorismus am ehesten bestehen.

Notwendigkeit für das „Neue Heer“

Der Auftrag des Heeres war ab den fünfziger Jahren bis hin zur Wiedervereinigung klar umrissenen. Der Gegner war klassisch militärisch organisiert, seine Einsatzgrundsätze waren bekannt. Das Heer war in Stärke, Gliederung und Ausrüstung auf diese Rahmendaten optimiert.

Mit der Wiedervereinigung und den beginnenden Auslandseinsätzen Anfang der neunziger Jahre entwickelte sich ein neues, ein erweitertes Aufgaben- und Einsatzspektrum. Sich abzeichnende globale Entwicklungsfaktoren, die deutlich über die Erfordernisse des überwundenen Ost-West-Konfliktes hinausgingen, waren bei der Fortentwicklung der Streitkräfte und damit auch des Heeres zugrunde zu legen.

Insbesondere die Herausforderungen des internationalen Terrorismus und die eines „Three-Block-War“ Szenarios, mit der Gleichzeitigkeit von bewaffnetem Konflikt, Stabilisierungsoperationen und humanitärer Hilfeleistung stellen die Heeressoldaten vor neue Aufgaben. Diese Einsatzaufgaben - und nicht mehr die herkömmliche Landesverteidigung -bestimmen fortan primär die Fähigkeiten und Strukturen der Streitkräfte und des Heeres.

Von daher wird das Heer konsequent auf die Verbesserung der Fähigkeiten ausgerichtet. Dies findet seinen Ausdruck in neuen Strukturen, einer angepassten Material-, und Ausrüstungsplanung, einem geänderten Ausbildungskonzept und einer bedarfsgerechten Stationierung.

Die Ausbildung

Die Ausbildung wird im Rahmen der Transformation neu ausgerichtet. Auf Grundlage eines modular aufgebauten Konzepts „Einsatzbezogene Ausbildung für Konfliktverhütung und Krisenbewältigung“ (EAKK) werden Soldaten entsprechend ihres Status auf ihre künftigen Aufgaben vorbereitet.

Übung zur Konfliktverhütung - Hier eine PostenketteGrößere Abbildung anzeigen
Übung zur Konfliktverhütung (Quelle Andreas Rasche)

Gerade an der Neuausrichtung der Ausbildung wird die Transformation der Bundeswehr deutlich. Die Soldatinnen und Soldaten müssen ihr militärisches Handwerk beherrschen. Aber neben dem Willen zu kämpfen müssen die Soldaten aber auch in der Lage sein zu helfen, zu vermitteln und zu schützen.

Von daher zielt die Ausbildung nicht allein auf die Vermittlung von militärischen Fähigkeiten und militärischem Handwerkszeug. Gerade für die Einsätze im Ausland und in internationalen Krisengebieten ist es erforderlich den Soldaten eine feste Werteorientierung zu geben. Die Grundsätze der Inneren Führung helfen im täglichen Ausbildungsdienst vor allem durch das gemeinsame Miteinander von Vorgesetzten und Untergebenen, dass diese Werteorientierung greift.

Daneben wurde die Ausbildung der Grundwehrdienstleistenden (GWDL), der freiwillig länger Wehrdienst Leistenden (FWDL) und der Soldaten auf Zeit (SaZ) auf Grundlage des modular aufgebauten Konzepts „Einsatzbezogene Ausbildung für Konfliktverhütung und Krisenbewältigung“ (EAKK) neu geordnet.
Die dreimonatige Allgemeine Grundausbildung (AGA) ist für alle Soldaten aller militärischer Organisationsbereiche grundsätzlich gleich. Sie beinhaltet den Baustein „Rules of Engagement“, „Checkpoint“ sowie Aufbau eines Feld-, oder Flüchtlingslagers.

Für GWDL erfolgt nach der Allgemeinen Grundausbildung die verwendungs-/funktionsbezogene Dienstpostenausbildung während die einsatzbezogene Ausbildung der FWDL und SaZ modular – in einzelnen Bausteinen – weitergeht. In diesem System entlasten die GWDL ganz entscheidend die länger dienenden Zeit-, und Berufssoldaten damit diese für Einsätze zur Verfügung stehen. Die GWDL ermöglichen die Einsätze, die Längerdiener führen sie durch.

Struktur des Heeres

Das Heer verfügt künftig über fünf Divisionskommandos mit zwölf Brigaden die den unterschiedlichen Kräftekategorien zugeordnet sind. Dabei stellt das Heer 59 Prozentder Eingreifkräfte, 52 Prozentder Stabilisierungskräfte und 25 Prozentder Unterstützungskräfte.

Soldat im SplitterschutzanzugGrößere Abbildung anzeigen
DSO (Division Special Operation) Soldat (Quelle Redaktion Internet BW)

Zu den Eingreifkräften des Heeres gehört als schwere mechanisierte Division die 1. Panzerdivision in Hannover mit den beiden unterstellten Brigaden in Augustdorf und Munster. Für den Einsatz kann zusätzlich die Deutsch-Französische Brigade unterstellt werden. Hinzu kommen Truppenteile der Pioniere, Artillerie, Heeresflugabwehr und der ABC-Abwehr.

Die Division Spezielle Operationen (DSO) aus Regensburg stellt Spezialkräfte und Spezialisierte Kräfte bereit. Spezialkräfte sind zu reaktionsschnellen Operationen befähigt, während Spezialisierte Kräfte die Befähigung zu Evakuierungsoperationen und eine Grundbefähigung für Operationen gegen irreguläre Kräfte besitzen.

Außerdem gehören zu den Eingreifkräften luftbewegliche Kräfte der Division Luftbewegliche Operationen (DLO).

Aus diesen Truppenteilen schöpft das Heer im wesentlichen die Beiträge zur NATO Response Force (NRF) und zu den neu zu schaffenden Battle-Groups (BG) der Europäischen Union.

Den Kern der Stabilisierungskräfte bilden vier Brigaden. Jede Brigade verfügt über drei Einsatzbataillone, ein Logistikbataillon und ein Führungsunterstützungs-, Pionier-, und Aufklärungsbataillon.

Die Binnenstrukturen der Verbände und Einheiten in den Eingreif- und Stabilisierungskräften sind robust, übungsfähig und so bestens auf die Einsatzerfordernisse hin ausgerichtet. Damit können die Verbände nach kurzer Vorbereitungszeit in den Einsatz gehen. „Fight as you are trained and organised“ wird damit zum Standard aller Planungen.

Die Unterstützungskräfte finden ihre Hauptaufgabe in der Sicherstellung und Durchführung der Ausbildungsorganisation und im Grundbetrieb in Deutschland.

Ausrüstungsplanung und -schwerpunkte

Eine einsatzbezogene Ausrüstungsplanung muss vorrangig die präzise Fähigkeit zur Aufklärung und eine überlegene Fähigkeit zu Führung und Durchsetzungsfähigkeit im Einsatz beinhalten. Dies alles bei bestmöglichem Schutz der Soldaten.

Transporthubschrauber NH 90Größere Abbildung anzeigen
Der Transporthubschrauber NH 90 (Quelle Redaktion Internet Bw)

Die strukturellen Überlegungen spiegeln sich auch in der Ausrüstungsplanung wider. So werden zum Beispiel sämtliche bodengebundenen und luftgestützten Aufklärungssysteme künftig in gemischten Aufklärungsverbänden zusammengefasst. Darüber hinaus wurde mit der Beschaffung neuer, auf die aktuellen Aufgaben ausgerichteter geschützter Transport- und Patrouillenfahrzeugen begonnen.

Dingo, Fennek und Mungo stehen als Synonym für hohe Mobilität bei gleichzeitigem Schutz der Soldaten. Der Aufbau der Luftmechanisierung geht mit den Projekten Tiger und NH 90 weiter. Mit dem System "Infanterist der Zukunft" wird die persönliche Ausrüstung der Soldaten optimiert. Der neue Schützenpanzer Puma ist ein völlig neuartiges Waffensystem welches in idealer Weise Durchsetzungsfähigkeit, Mobilität, Führungsfähigkeit und hohen Schutz für die Soldaten sicherstellt.

Insgesamt bleibt die Beschaffung und Einführung von neuem Gerät eine große Herausforderung auf dem Weg ins „Neue Heer“. Die einsatzbezogene Ausrüstungsplanung muss vorrangig die präzise Fähigkeit zur Aufklärung und eine überlegene Fähigkeit zu Führung und Durchsetzungsfähigkeit im Einsatz beinhalten. Dies alles bei bestmöglichem Schutz der Soldaten.

Der Schlüssel für die Modernität und Interoperabilität des Heeres ist die Befähigung zur vernetzten Operationsführung. Dabei geht es letztlich darum, im streitkräftegemeinsamen Verbund schneller aufzuklären, schneller zu verstehen, schneller zu handeln und damit schneller und effektiver zu wirken.


Die Heeresflieger

Sie transportieren Menschen und Material, retten Leben und sind aus den Auslandseinsätzen der Bundeswehr nicht mehr wegzudenken:

Ch-53 im FlugLupe
Fliegen am Limit über Afghanistan (Quelle Bildstelle Bundeswehr)

Die Heeresflieger mit ihren Hubschraubern. Wie die gesamte Bundeswehr, passt sich auch diese Truppengattungen im Zuge der Transformation den zukünftigen Herausforderungen und Aufgaben an. Beispiele hierfür sind neue Systeme wie der Kampfhubschrauber Tiger oder der Transporthubschrauber NH 90, die den Heeresfliegern in den nächsten Jahren ganz neue Fähigkeiten verleihen werden. Parallel zur Vorbereitung auf die Zukunft geht das "Alltagsgeschäft" weiter: Der Umbau der Bundeswehr geschieht "bei laufendem Motor". Wir stellen Ihnen hier die Heeresflieger, ihre Technik, ihre Aufgaben und ihre Menschen vor.

Aus der Truppe

 

Hauptmann Bernd Spinner in der Pilotenkanzel seiner BO 105
Hauptmann Bernd Spinner in der Pilotenkanzel seiner BO 105

Heeresflieger - nach vorn!

Seit über zehn Jahren sind die Spezialisten permanent im Auslandseinsatz. Sie verleihen der „Infanterie in Flecktarn “ die nötige Mobilität. Neue Technik und veränderte Laufbahnen sind zusätzliche Herausforderungen.

Als „Quantensprung“ beschreibt Oberleutnant Olaf Lerch (36) die Technik im neuen Schulungshubschrauber EC 135. Er bildet die ersten Piloten auf dem neuen System der Heeresfliegertruppe aus. „Das Computerzeitalter hat mit automatisierten Verfahren, wie sie im Linienflugverkehr schon seit langem üblich sind, in den Hubschraubercockpits Einzug gehalten“, sagt der Fluglehrer an der Heeresfliegerwaffenschule in Bückeburg. Analoge Instrumente wurden durch Displays ersetzt. Sensoren helfen den Piloten bei schwierigen Flugmanövern und Korrekturen. Vielfach gleicht die Bedienung der Menüführung am heimischen PC. Ein absolutes Novum im militärischen Hubschrauberbereich. „Die künftigen Piloten werden es leichter haben.“ Zur nächsten Pilotengeneration gehört Stabsunteroffizier Daan Friedrich (26). Er wird voraussichtlich 2004 als einer der Ersten den leichten NATO-Transporthubschrauber „NH 90“ bedienen.

„Das Cockpit ist in allen neuen Hubschraubertypen nahezu identisch.“ Ein wichtiger Schritt, denn dadurch lassen sich die erforderlichen Musterschulungen günstiger realisieren. „Es wird so ähnlich sein, als ob man das Auto eines Bekannten fährt“, vermutet Lerch. Bereits heute stützt sich ein wesentlicher Teil der Schulungen auf Simulatoren ab. An der HFlgWaS entsteht bis 2005 ein großes Simulatorzentrum. Alle vorhandenen Hubschrauber können bald mit modernster Computertechnik imitiert werden. Aber auch auf anderen Gebieten sind die Heeresflieger Vorreiter. Die Ausbildung des technischen Personals wird den neuen Laufbahnstrukturen und gestiegenen Anforderungen angepasst.

Rechnet sich. Moderne Technik im Auswerteraum des CH- 53-Simulators

Verbesserte Berufsaussichten

Eine enge Kooperation mit der zivilen Wirtschaft ermöglicht die qualifizierte Spezialistenausbildung. Vor allem Soldaten profitieren hiervon. So finden beispielsweise ausscheidende Fluggerätemechaniker rasch Anstellung in der Industrie. Der verantwortliche Ausbildungsleiter, Oberstleutnant Manfred Polster (41), erklärt, warum: „Bei uns beinhaltet die Ausbildung zum Feldwebel die IHK-Meisterprüfung im jeweiligen Fachbereich. Vergleichbare Berufserfahrung wie bei der Truppe kann ‚draußen‘ niemand sammeln.“ Oft findet der Soldat am Standort Arbeit, da er in den Expertenteams der Werften unterkommt und dann das Militär vor Ort personell ergänzt. Die Anpassung an neue Aufträge, Systeme und Strukturen bringt aber nicht nur Vorteile. Das Mendiger Heeresfliegerregiment 35 steht vor der Auflösung. Der Nachschub ist auf Eis gelegt. Nötige Ersatzteile werden aus stillgelegten Maschinen entnommen. Nur durch diesen gesteuerten Ausbau kann die CH 53-Flotte des Verbandes einsatzbereit bleiben. Das ist entscheidend, denn durch den Bedarf der Verbände im In- und Ausland ist das Transportvolumen nach wie vor „ausgebucht“.

Es passt nichts mehr rein

Oberstleutnant Wolfgang Alt (50) koordiniert den Flugbetrieb in Mendig und gibt einen kurzen Einblick. „Ich muss ungefähr 2000 Flugstunden für die Aus- und Weiterbildung meiner Piloten vorhalten. 3800 Stunden werden auf die Bedarfsträger verteilt.“ So kommt es, dass er oft wichtige Aufträge, wie beispielsweise die in der Truppe notwendigen Verladeübungen, ablehnen muss. „Es passt einfach nichts mehr rein.“ Schon für SFOR- und KFOR-Missionen sind Maschinen vorzuhalten, der Afghanistan-Einsatz stellt den Offizier vor weitere Probleme. Oberstleutnant Alt weiß einfach nicht, wo er die benötigten Maschinen hernehmen soll, ohne die Ausbildung im Inland weiter zu schwächen. Wegen all dieser Belastungen müssen die Besatzungen der Luftfahrzeuge extrem flexibel sein. Soldaten, die aus dem Einsatz zurückkehren, müssen manchmal ohne großen zeitlichen Abstand am Standort wieder eingesetzt werden. Die besondere Beanspruchung vor allem des Führungs- und Fachpersonals ist hoch. Doch durch all diese Anforderungen lässt sich die Truppe nicht unterkriegen. Techniker, Flugsicherungspersonal und Piloten sind stolz auf ihre interessante, fordernde und vor allem abwechslungsreiche Arbeit. Die Motivation ist hoch, und man blickt „nach vorn“, ein Motto, welches auch das Hausblatt der Truppe im Titel führt. Brigadegeneral Bernhard Granz, General der Heeresflieger, hat aber dennoch die Probleme im Blick, die seine Truppengattung mit den meisten Spezialisten teilt. „In der künftigen Personalstruktur werden diese geänderten Anforderungen berücksichtigt.“

 

Bodenteam. Die hochspezialisierten Techniker der Heeresflieger gewährleisten die Flugsicherheit
Bodenteam. Die hochspezialisierten Techniker der Heeresflieger gewährleisten die Flugsicherheit

Neue Einsatzperspektiven

Die neuen Hubschrauber eröffnen dem Heer dringend benötigte Einsatzperspektiven. Die Vorbereitungen dazu laufen schon lange. Das Heeresfliegerregiment 26 im bayerischen Roth übt intensiv den Nachtflug mit Bildverstärker-Brille und entwickelt die Einsatzgrundsätze. In Lehrgängen gibt man die Erfahrungen an Kameraden anderer Regimenter weiter. Noch fliegt man die als Panzerabwehrhubschrauber(PAH) eingesetzte BO 105. „Wenn der nachtkampffähige Hubschrauber Tiger in unseren Verband kommt, haben unsere Piloten und die anderer PAH-Einheiten schon Erfahrung mit dieser Art von Fliegerei“, erläutert Ausbilder Oberleutnant Theo Lugbauer (44) das Konzept. Seine Anregungen und Erkenntnisse werden, wie die seiner Kameraden auch, später Teil der Ausbildungsanweisungen und Vorschriften. Das Fliegen mit BiV ist nur einer der Lehrgänge, in denen Piloten auf spezielle Anforderungen trainiert werden.

 Neue Anforderungen

Seit mehr als zehn Jahren sind die Heeresflieger an allen Auslandseinsätzen der Bundeswehr beteiligt. Seit der Kurdenhilfe 1991 reißen die Aufträge nicht ab. Hauptmann Wolfgang Reimer (46), Pilot einer CH- 53G, erinnert sich noch gut an seine ersten Einsätze: „Das war absolutes Neuland. Null Erfahrung und schlechte Verbindungen. Die momentanen Anforderungen sind damit nicht zu vergleichen.“ Die in dieser Zeit erworbenen Erfahrungen spiegeln sich in der neuen Laufbahnstruktur wider. Die Sensorik und die Elektronik erleichtern den Piloten das Operieren in der dritten Dimension. Neueste Technologie erfordert vor dem Hintergrund des breit gefächerten Einsatzspektrums hohe Professionalität, bringt aber zudem auch Spaß. Dies sowohl beim Fliegen nach den Regeln des Instrumentenflugs in großer Höhe als auch im taktischen Tief- und Tiefstflug – sensorgestützt bei Tag und Nacht.

Ausbildung

Heeresflieger haben ein breites Einsatzspektrum. Dies erfordert in allen Bereichen eine solide und praxisnahe Ausbildung. Piloten und Techniker werden mittels ständigem Training fit gemacht für ihren Auftrag.


Berufe
 
 
Triebwerkstechnik: für die Spezialisten der Heeresflieger kein Buch mit sieben Siegeln
Triebwerkstechnik: für die Spezialisten der Heeresflieger kein Buch mit sieben Siegeln
Fluggerätmechaniker im Heer
Saillagouse, Südfrankreich. Hier üben die Heeresflieger der Deutschen Bundeswehr den Gebirgsflug. Mensch und Material werden Höchstleistungen abverlangt. Für die Piloten bedeutet das Fliegen im Gebirge höchste Konzentration und Fingerspitzengefühl. Aber auch die Techniker am Boden arbeiten in den Tagen des Auslandsaufenthaltes länger als zu Hause. Ohne den routinierten und zuverlässigen Einsatz des technischen Personals hebt kein Pilot vom Boden ab. In der Regel sind hier Unteroffiziere und Feldwebel am Werk. Oberfeldwebel Mike Tittmann berichtet von seiner Tätigkeit: "Durch den intensiven Flugbetrieb werden die Arbeiten an den Hubschraubern in kürzeren Zeitabständen fällig". Tittmann und seine Kameraden arbeiten an der BO 105 und sind für die Vor- und Nachflugkontrollen der Luftfahrzeuge zuständig. "Hinzu kommen die planbaren Instandsetzungs- und Wartungsarbeiten, wie beispielsweise die 50-Stunden-Kontrolle", erklärt der Oberfeldwebel weiter aus seiner Arbeit. In regelmäßigen Abständen werden die "Helis" der Bundeswehr peinlichst genau bestimmten technischen Kontrollen unterzogen. Planbar nennt man diese deshalb, weil man immer genau Buch führt, wie oft und wie lange ein Gerät in der Luft war.
Dies garantiert den technisch stets einwandfreien Zustand der Hubschrauber. Da wird nichts dem Zufall überlassen. Jeder Handgriff muss sitzen, viel technisches Verständnis und Sorgfalt ist Voraussetzung für den Dienst als Fluggerätmechaniker. Der Einsatzbereich der Techniker erstreckt sich von der Fluggerätmechanik mit Flug- und Triebwerkstechnik über Luftfahrzeugelektronik bis hin zur Avionik. "Jedem Bewerber mit abgeschlossener Ausbildung in einem elektrotechnischen Beruf, aber auch alle anderen Mechanikerberufen steht der Weg zur Unteroffizier- oder Feldwebelausbildung im technischen Bereich der Heeresflieger offen", so Major Ingo Hahn (39), stellvertretender Kommandeur der luftfahrttechnischen Abteilung der Heeresfliegerwaffenschule. Auch Bewerber ohne Beruf können bei Bedarf, Eignung und längerer Verpflichtungszeit einen Berufsabschluss erwerben.
 
Die Luftfahrzeugführer setzen auf die Sorgfalt der Mechaniker
Die technische Ausbildung
Die technische Ausbildung der Unteroffiziere und Feldwebel erfolgt an der technischen Schule der Luftwaffe in Fassberg. Wer sich länger verpflichtet, kann zum Feldwebel ausgebildet werden. Dies bedeutet, dass er oder sie eine qualifizierte Meisterausbildung erwirbt. Die Besten können später eine Prüfberechtigung anstreben. Als Prüfer bilden sie die Kontrollinstanz aller durchgeführten Arbeiten. Stabsfeldwebel Hannes Ballauf gehört zur 3-köpfigen Besatzung einer Bell UH-1D. Als Bordmechaniker hat er außer den Wartungsarbeiten auch Tätigkeiten während des Fluges mit dem Transporthubschrauber auszuführen. Hand in Hand mit den Piloten nimmt er wichtige Aufgaben an Bord wahr. Er ist der Bediener eines Teils der Geräte im und am Luftfahrzeug. "Ich schätze das hohe Maß an Verantwortung. Langweilig wird’s mir selten."
Viele seiner Kameraden bestätigen dieses Statement. Wer nicht wie Ballauf Berufssoldat wird, hat in der Luftfahrtindustrie die gute Zukunftschancen. Firmen wie z.B. EUROCOPTER stellen gezielt ausscheidende Techniker der Heeresflieger ein, weil sie über eine hochqualifizierte Ausbildung und intensive Berufserfahrung verfügen. Darüber hinaus stehen in der Bundeswehr zahlreiche Luftfahrzeugmuster im Einsatz und bald werden neue hinzukommen. Mit dem neuen Schulungshubschraubers EC 135 und der bevorstehenden Einführung des Kampfhubschraubers Tiger und Transporthubschraubers NH 90 stehen auch beim "Bund" die Zeichen auf Fortschritt. In der Bundeswehr besteht ein ständiger Bedarf an gutem technischen Personal.
Zurück nach Saillagouse: eine Bell ist ausgefallen. "Overtorque" meldet der Pilot. Ein Flugmanöver führte zu einer Überlastung des Triebwerks. Nach der erfolgten Landung machen sich Hannes Ballauf und seine Mitarbeiter an die Instandsetzung. Rasch liegen das Triebwerk und wichtige Bauteile frei. Prüfgeräte werden angeschlossen, Mechanik gecheckt. "Das war nicht planbar! Aber auch solche Arbeiten gehören zu unserem täglichen Aufgabenspektrum, nicht nur hier im Gebirgsflugzentrum." Dem Stabsfeldwebel macht seine Arbeit sichtlich Spaß, trotz der nun wahrscheinlich erforderlichen Überstunden. "Es ist die Faszination dieser Technik" begeistert er sich. Darum sei er Berufssoldat geworden. Wer Interesse an einer Ausbildung im Luftfahrzeugtechnischen Bereich oder Informationen zur Laufbahn der Unteroffiziere oder Feldwebel in diesem Bereich möchte, der wendet sich an die Heeresfliegerwaffenschule in Bückeburg oder an seinen Wehrdienstberater.

Das Gefechtsübungszentrum

Modernste Technik ermöglicht es den Kampftruppen des Heeres in bisher nicht gekannter Weise Handlungssicherheit, den zielgerichteten Einsatz von Personal, Waffensystemen und Führungskompetenz zu trainieren.

Gefechtsübungszentrum AltmarkLupe
Gefechtsübungszentrum Altmark (Quelle Bundeswehr)

Das Gefechtsübungszentrum des Heeres (GÜZ) stellt eine der zentralen Ausbildungseinrichtungen dieser Teilstreitkraft dar. Das GÜZ ist auf dem Truppenübungsplatz Altmark, nördlich von Magdeburg, gelegen und erstreckt sich auf einem Gelände von circa 15 mal 30 Kilometern.

Das GÜZ ermöglicht eine einsatznahe Ausbildung der Kampftruppen und ihrer unterstützenden Einheiten. Geübt wird mit Originalwaffensystemen - allerdings ohne scharfe Munition. Ermöglicht wird dies durch das sogenannten AGDUS (Ausbildungsgerät Duellsimulator), das die Darstellung von Treffern und Wirkung aller direktgerichteter Waffen an Personen und Geräten zulässt. Die Waffenwirkung wird durch modernste Lasertechnik nachempfunden.

Ein AGDUS besteht aus einem Lasersender und einem Empfänger. Der Lasersender arbeitet mit augensicherem Laserlicht und simuliert den Schuss. Der Empfänger verzeichnet die jeweiligen Treffer. Das GÜZ verfügt ferner über Minen- und Handgranatensensorik, eine ABC-Sensorik und zentrale Steuerungs- und Datenübertragungsgeräte für die jeweiligen Teilnehmer. Aus dem Zusammenspiel dieser Technologien ergibt sich eine realitätsnahe Gefechtshandlung. In der Zentrale, dem Steuerungszentrum des GÜZ, laufen alle Daten einer Simulation zusammen und werden ausgewertet. Dadurch wird eine objektive Nachbereitung der Übung sichergestellt. Außerdem wird von dort aus das Übungsszenario gesteuert.

Das Gefechtsübungszentrum des Heeres auf dem Truppenübungsplatz Altmark stellt eine effektive, umweltschonende und wirtschaftliche Ausbildungseinrichtung dar. Es wird an 250 Tagen im Jahr geübt und ausgebildet. Seit 2004 liegt die Auslastung bei 100 Prozent.


 
 
 
                                   


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